Ein steuerfinanziertes „Pflegezeitgeld“ als Lohnersatz – ähnlich dem Elterngeld – würde Berufstätigen die häusliche Pflege von nahen Angehörigen ermöglichen. Doch hunderttausende pflegende Rentner*innen würden leer ausgehen.
Einmal mehr fordert jetzt der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (re.) – derzeit Vorsitzender der bundesweiten Gesundheitsminister-Konferenz – von der künftigen Bundesregierung die Möglichkeit einer bezahlten beruflichen Auszeit für pflegende Angehörige.
Wer diese Aufgabe übernehme, sollte auch eine finanzielle Unterstützung von der Gemeinschaft erwarten dürfen. „So eine Hilfe würde ermöglichen, für einige Monate aus dem Beruf auszusteigen und sich ganz der Pflege zu widmen“, betonte Holetschek kürzlich in Berlin.
Von der künftigen Bundesregierung forderte er Schritte hin zu einer umfassenden Pflegereform. So schlug er u.a. auch vor, dass die Kosten für professionelle Pflegeleistungen für einen Angehörigen steuerlich absetzbar sein sollten. Zudem brauche es mehr qualifiziertes Pflegepersonal sowie ein besseres Image des Pflegeberufs, so der Minister.
Auch die Gewerkschaft Ver.di fordert in einer aktuellen Resolution, die Altenpflege ganz oben auf die politische Agenda der künftigen Bundesregierung zu setzen. So seien die grundlegenden Probleme in der Altenpflege ungelöst: „Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat viel gemacht, aber wenig bewegt“, bilanziert Sylvia Bühler (li.) vom Ver.di-Bundesvorstand ernüchtert.