Für Lehrlinge in allen Branchen ist im dualen Berufsausbildungssystem eine monatliche Lehrlingsentschädigung seit vielen Jahren selbstverständlich – nicht so in der dualen Pflegeausbildung. Um diesen enormen Wettbewerbsnachteil des Pflegenachwuchses zu verringern, will das Land Niederösterreich ab September für alle Pflegeschüler*innen und -Studierende erstmals eine monatliche Ausbildungsvergütung von 420 Euro zahlen.
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (re.) und Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister stellten gemeinsam mit zwei Auszubildenden das „blau-gelbe Pflegepaket“ vor.
Foto: NLK/Filzwieser
Zudem wird die Zahl der Ausbildungsplätze landesweit um 400 auf 2.100 erhöht. Damit diese aber auch zur Gänze genutzt werden, brauche es eine Attraktivierung der Pflegeausbildung für junge Menschen. Seitens des Landes werde man daher die Schulgelder und Studiengebühren übernehmen und es wird eine Ausbildungsprämie geschaffen. So werden alle Auszubildenden im Rahmen der einjährigen Pflegeassistenz, der zweijährigen Pflegefachassistenz und des dreijährigen FH-Studiums eine monatliche Ausbildungsprämie in der Höhe von 420 Euro erhalten – verbunden mit der Verpflichtung, danach im Bundesland Niederösterreich zu arbeiten. Die Ausbildungsprämie werde auch in den Ferien und während des Praktikums bezahlt, in Summe ergebe das eine Unterstützung von über 5.000 Euro pro Jahr, erläutere die Landeshauptfrau. Das Taschengeld an den Gesundheits- und Krankenpflegeschulen bleibe weiter bestehen, die Höchstgrenze für Taschengeld und Ausbildungsprämie liege allerdings bei 420 Euro pro Monat.
„Wir starten mit unserem Pflegepaket ab September 2022“, kündigte die Landeshauptfrau an. Das Prämiensystem gelte dann auch für jene, die jetzt bereits in Ausbildung sind. Zentrale Anlaufstelle (> one-stop-shop) werde die Gesellschaft für Forschungsförderung in Niederösterreich sein. Jjährlich werden insgesamt rund 45 Mio. Euro in das „blau-gelbe Pflegepaket“ fließen.
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