Burgenland: Pflege-Azubis werden bereits ab Ausbildungsbeginn angestellt und entlohnt

Zukünftig erhalten Schüler*innen bereits ab Beginn der Ausbildung einen Dienstvertrag bei einem Gesundheits- oder Pflegedienstleister im Burgenland. Sie sind voll sozialversichert und haben eine Jobgarantie, die Entlohnung beträgt 750 Euro monatlich.

Diese Neuerung gab Landeshauptmann Hans Peter Doskozil jetzt bei einer Pressekonferenz bekannt.. Die Möglichkeit, sich während der Pflegeausbildung anstellen zu lassen, wird es an den Krankenpflegeschulen in Oberwart und Eisenstadt, sowie an der Fachhochschule Burgenland geben. Die angehenden Pflegekräfte erhalten dabei 750 Euro brutto pro Monat, 14-mal jährlich (inkl, Urlaubs- und Weihnachtsgeld). Sie sind auch voll sozialversicherungsrechtlich abgesichert und haben wie das Lehrpersonal Anspruch auf bezahlten Urlaub in den Ferienzeiten.

Auf der FH Burgenland gab es bisher bereits die Unterstützung, um den primärqualifizierenden Bachelorstudiengang „Gesundheits- und Krankenpflege“ kostenlos zu absolvieren. In den nächsten drei Jahren können ca. 500 angehende Pflegekräfte von dem Anstellungsmodell profitieren.

Burgenland-Pflegeausbildung-Anstellung_04-2022

Im Bild v.l.n.r.: Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, Schuldirektorin Gabriele Ehrenhöfer, Msc, sowie Mag. Hubert Eisl, Geschäftsführer der KRAGES

Foto: LMS Bgld.

Dauer der Bindung an das Burgenland von Ausbildung abhängig
Um die im Burgenland ausgebildeten Pflegekräfte auch längerfristig an das Bundesland zu binden und Personalengpässen entgegen zu wirken, gehen die Schüleri*nnen und Studierendenr mit dem Ausbildunsvertrag die Verpflichtung ein, bei dem Gesundheits- und Pflegedienstleister im Burgenland zu arbeiten, mit dem die Ausbildung absolviert wurde. Damit haben die Absolvent*innen einen fixen Arbeitsplatz in Aussicht.

Die Länge der Verpflichtung variiert dabei je nach Ausbildung: Für den gehobenen Dienst (Diplomierte/r Gesundheits- u. Krankenpfleger/in oder Pflege Bsc) dauert die Ausbildung drei Jahre, ebenso lange besteht die Verpflichtung, im Burgenland zu arbeiten. Für Pflegefachassistenz (Ausbildungsdauer zwei Jahre) und Pflegeassistenz (Ausbildungsdauer ein Jahr) gilt diese Regelung analog.

„Für die Schülerinnen und Schüler der Schule für Allgemeine Gesundheits- und Krankenpflege der KRAGES ist das Anstellungsmodell eine Bereicherung. Mit der finanziellen Verbesserung im Vergleich zum bisherigen Taschengeld und der sozialversicherungsrechtlichen Absicherung wird die Pflegeausbildung im Burgenland attraktiver“, so Gabriele Ehrenhöfer, Msc, Direktorin der Schule für Allgemeine Gesundheits- und Krankenpflege der KRAGES.

Kommentar

Es ist höchst an der Zeit, vom unzeitgemäßen „Taschengeld“ für Pflege-Azubis endlich wegzukommen, um den Einstieg in den Pflegeberuf attraktiver zu machen und im Konkurrenzkampf mit anderen Branchen um immer weniger verfügbare Jugendliche aufzuholen. Der neue burgenländische Weg weist dazu in die richtige Richtung und sollte allerorts „Schule machen“.

Dominik M. Hofer

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