Auf Hitzewellen in der Stadt besser vorbereitet sein will Berlin: Die Ärztekammer Berlin, die Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit e.V. (KLUG) und die Senatsverwaltung für Gesundheit haben sich zum bundesweit ersten Hitzeschutzbündnis zusammengeschlossen. Hitzeschutzpläne mit Checklisten sollen eine besser koordinierte Vorbereitung auf Hitzewellen ermöglichen und damit Leben retten.
Es gelte, schnell zu handeln und viel mehr zu tun als bisher, sagte der Präsident der Ärztekammer Berlin, Peter Bobbert. Die Hitzeschutzpläne gehen auf unterschiedliche Aspekte ein: etwa auf Fortbildungen zu hitzebedingten Erkrankungen und temperaturgerechte Aufbewahrung von Medikamenten. Auch „banale“ Dinge seien gelistet, wie genug Wasser auf Stationen zu haben, sagte Bobbert. Es gebe auch Schritte, die mehr Zeit brauchten, wie die Anpassung von Gebäuden. Der Mediziner warnte: „Machen wir so weiter wie bisher, dann werden wir wirklich in eine gesundheitliche Katastrophe hineinlaufen.“
Berlins Gesundheitssenatorin Ulrike Gote erinnerte an das vergangene Hitze-Wochenende, die Trockenheit und den Waldbrand im benachbarten
Brandenburg: „Die Klimakrise ist Realität in Deutschland, sie ist Realität in Berlin“, sagte die Grünen-Politikerin. Es sei mit zunehmenden Hitzewellen zu rechnen. Dennoch wolle man erreichen, dass Städte lebenswerte Orte bleiben.
Die wenigsten Menschen seien sich darüber bewusst, dass unter den Naturgefahren, die in Deutschland zu Todesfällen führen, Hitze mit großem Abstand an der Spitze stehe, sagte Klug-Vorstandschef Martin Herrmann. Bei den Todesfällen durch Hitze handle es sich um ein stilles Sterben, die Zusammenhänge seien komplex, sagte Herrmann. Und er räumte ein: „Die Pläne allein werden keinen Menschen retten.“ Nötig sei, dass Akteure miteinander Verantwortung übernehmen. „Es ist nicht mehr akzeptabel, dass wir unvorbereitet in große Gefahren gehen.“
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