Österreichs Pflegereform: Wurde auf tausende Behinderten-Fachkräfte mit Pflegekompetenz vergessen?

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NEOS-Abgeordnete Fiona Fiedler (Bild) drängt jetzt im Sozialausschuss des Parlaments darauf, bei der Pflegereform den beruflichen Behindertenbereich unbedingt einzubinden (>2698/A(E)).

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Denn auch der Behindertenbereich sei zunehmend von Problemen wie Personalmangel und Abwanderung betroffen. Fiedler befürchtet, dass sich diese Probleme noch verschärfen werden, wenn Pflegefachassistent*innen einen Ausbildungszuschuss, eine Gehaltserhöhung und ab dem 43 Lebensjahr eine zusätzliche Urlaubswoche erhalten, während Personen, die eine gleich lange Ausbildung als Fachsozialbetreuer:in im Bereich der Behinderten- oder Altenarbeit – mit inkludierter Qualifikation als Pflegeassistenz – machen, leer ausgehen. Ein gleichlautender Antrag (2699/A(E)) wurde dem Gesundheitsausschuss zugewiesen.

Pflegekosten in Österreich: Wer zahlt wieviel?

Bereits zum zweiten Mal brachte Abgeordnete Fiedler ihre Forderung nach einer Kostenanalyse der Pflege ein. Für eine bessere Finanzplanung sei es wichtig zu wissen, wieviel das derzeitige Pflegesystem kostet und wer dazu wieviel beisteuert? Das betreffe Bundes- und Landesleistungen ebenso wie private Mittel. Auch die Entwicklung der Altersstruktur, der zu erwartende Rückgang an pflegenden Angehörigen und das Ausmaß der direkten Weiterleitung von Pensionsbezügen an Pflegeheime müssten in den Berechnungen berücksichtigt werden. Nur auf Basis einer umfassendem Kostenanalyse könne eine zukunftssichere Budgetplanung und Finanzierung für den Pflegebereich erstellt werden, so die Pflege-Sprecherin der NEOS.

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