Auszeichnung: Kärntner Palliativstation erhält „Deutsches Palliativsiegel“

Die Palliativstation am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder St. Veit/Glan gibt es seit 2004 –  jetzt wurde die Station für ihr stationäres und mobiles Angebot mit dem „Deutschen Palliativsiegel“ ausgezeichnet. Dieses wurde bisher nur vier Palliativstationen in Österreich verliehen.

Palliativsiegel

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Im Bild v.l.: Pflegedirektorin Elfriede Taxacher, MBA, MSc  Prim. Dr. Michael Zink, Oberärztin Dr. Isolde Pessentheiner sowie Stationsleiterin DGKP Claudia Wirnsberger

Foto: Barmherzige Brüder

Den letzten Lebensabschnitt so angenehm wie möglich gestalten – diesem Ziel hat sich die Palliativstation des KHBB verschrieben. Neben der Schmerztherapie ist die ganzheitliche Zuwendung für Patient*innen dieser Station von besonderer Bedeutung. Die herausragende Arbeit wurde nun mit dem „Deutschen Palliativsiegel“ gewürdigt, das würdevolle Sterbebedingungen in Krankenhäusern, stationären Pflegeeinrichtungen und Hospizen überprüft. In Österreich gibt es nur vier Einrichtungen, die mit dem „Deutschen Palliativsiegel“ ausgezeichnet sind.
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Hohe Qualität in der Patientenversorgung
Verantwortlich für die palliative Arbeit auf der Station ist ein multiprofessionelles Team aus u.a. hoch qualifizierten Pflegekräften, Ärzt*innen und Mitarbeitenden der Seelsorge, Psycholog*innen, Psychotherapeut*innen und dem Sozialdienst, die gemeinsam dafür sorgen, dass die Patient*innen am Ende ihres Lebens bestmöglich versorgt sind. „Das Therapieziel ist es nicht mehr, mit aller Anstrengung Lebenszeit zu gewinnen.
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„Wenn Therapie keine Chance auf Heilung mehr hat, übernimmt die Medizin andere Aufgaben. Dann geht es um Lebensqualität und diese möchte man auf das höchstmögliche Niveau anheben“, meint Prim. Priv.-Doz. Dr. Michael Zink, D.E.A.A., Vorstand der Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin, zu der die Station gehört.
Seit 2014 zeichnet das ´Deutsche Palliativsiegel´ stationäre Einrichtungen aus, denen es gelingt, unheilbar Kranke und ihre Angehörigen so zu betreuen, dass ein würdevolles Sterben möglich ist. Um das Qualitätssiegel zu erhalten, werden 20 Aspekte der Versorgung überprüft und von Spezialist*innen begutachtet. Auf dem Prüfstand stehen die zeitlichen und personellen Ressourcen, die Qualität der Angehörigenintegration, die Schmerztherapie und Symptomkontrolle und Angebote für Information und Kommunikation.
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Wertschätzung für die Arbeit
Palliativmediziner Dr. Michael Zink freut sich, „dass die Arbeit nun auch nach außen hin Anerkennung erfährt. Das Palliativsiegel zeigt Familien und Angehörigen unserer PatientInnen, dass wir auf deren individuelle Bedürfnisse eingehen, die Familie entlasten und die Hinterbliebenen häufig sogar über den Tod hinaus organisatorisch und psychologisch unterstützen.“
Mit der Erteilung des Siegels erhielt das Krankenhaus zusätzlich zum Bewertungsergebnis Empfehlungen, deren Umsetzung für noch mehr Qualität in der palliativen Versorgung – auch außerhalb der Station – sorgen soll. Für die sechs Betten gebe es häufig eine Warteliste, denn Entlassungsdruck ist dort nicht angesagt. Zusätzlich gibt es mit dem mobilen Palliativteam, welches eines von dreien in Kärnten ist, die Möglichkeit, PalliativpatientInnen auch in der häuslichen Umgebung zu betreuen und Angehörige zu unterstützen.
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Ganzheitliche Betrachtung
Auf der Palliativstation des allgemein öffentlichen Krankenhauses in St. Veit an der Glan kümmert man sich aber nicht nur um physische Symptome wie z. B. Schmerzen, Übelkeit, Unruhe oder Schwäche. Auch spirituelle, psychische und soziale Probleme, wie die sozialrechtliche Versorgung, Depressionen oder die Auseinandersetzung mit einer begrenzten Lebenszeit, werden bei der Betreuung berücksichtigt.
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