Bayern: Akademische Lehreinrichtungen sollen Hürden überwinden und Pflegestudien attraktiver machen

Die Etablierung akademischer Beruferollen in der pflegerischen Versorgung kommt in Deutschland nicht vom Fleck. Nun fordert ein Konzept – ähnlich wie in der Medizinerausbildung – die zügige Einführung von akademischen Lehreinrichtungen Pflege in Bayern.

Das Konzept wurde von der Bundesdekanekonferenz Pflegewissenschaft (LV Bayern) gemeinsam mit der ´Vereinigung der Pflegenden in Bayern (VdPB)´ entwickelt. Langfristig solle das die primärqualifizierende hochschulische Pflegeausbildung für Studierende „deutlich attraktiver machen“. Die Politik sei aufgefordert,, finanzielle Ressourcen zur raschen Umsetzung zur Verfügung zu stellen.

Das Konzept umfasse neben der detaillierten Beschreibung der „zwingend“ nötigen Voraussetzungen auch die Skizzierung eines Förderprojekts, das der Freistaat Bayern mit der Bereitstellung von entsprechenden Mitteln in die Umsetzung bringen könnte, so VdPB-Präsident Georg Sigl-Lehner. Akademisch qualifizierte Pflegende beeinflussen die Versorgungsqualität und auch die Patientensicherheit nachweislich sehr positiv: „Wir brauchen die hochschulisch ausgebildeten Pflegefachpersonen nicht nur als Pflegepädagogen in der beruflichen Bildung oder als Pflegemanager in Leitungsfunktionen, sondern besonders dringend gerade in der direkten Patientenversorgung“, betonte der VdPB-Präsident.

Aktuell lägen die Studierendenzahlen in der Pflege „weit hinter den Erwartungen“ zurück. Gründe seien u. a. die fehlenden gesetzlichen Regelungen zur Vergütung der Praxisphasen und die erforderliche Praxisanleitung in den Einrichtungen. Besonders aber beeinträchtige eine unzureichende Praxiseinmündung – also der Mangel an entsprechenden Aufgaben- und Rollenprofilen für hochschulisch qualifizierte Pflegende – die Attraktivität der Pflegestudiengänge.

„Ein deutliches Bekenntnis zur hochschulischen Pflegeausbildung muss in der praktischen Ausbildung der Studierenden ansetzen und zugleich in klare Kompetenzprofile für Pflege-Akademiker münden“, fordert die VdPB. Oft mangele es jedoch an Ressourcen für entsprechende Praxisentwicklungsprojekte. Der Aufbau von akademischen Lehreinrichtungen für Pflege sei deshalb ein richtiger Lösungsansatz und ein wichtiger Schritt der Professionsentwicklung.

 

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