10.000 Pflegekräfte braucht Wien in den nächsten zehn Jahren. Schon jetzt sind allein in den Wiener Gemeindespitälern 2.000 Stellen – d. h. jede 13. Stelle – unbesetzt. Betten und auch ganze Stationen müssen gesperrt werden, berichtete jetzt der ORF.
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Bereits im Jahr 2018 schlug die Gewerkschaft Öffentlicher Dienst mit diesem Plakat Österreich-weit Alarm.
Foto: GÖD
Dem Bericht zufolge sind in der Klinik Favoriten aufgrund des Pflegepersonalmangels 147 Betten gesperrt, in der Klinik Ottakring ist eine Unfallchirurgie komplett geschlossen. Eine Gefährdungsanzeige wurde verfasst, die auf die Überlastung des Personals hinweist.
Konsequenzen für Patientinnen und Patienten
Das Management habe reagiert, sagt Edgar Martin von der Gewerkschaft younion, zuständig für den Wiener Gesundheitsverbund: „Im ersten Schritt kann meist nur durch eine Bettensperre reagiert werden.“ So müsse Leistung zurück gefahren werden, um mit weniger Personal das Auslangen zu finden und dieses nicht permanent zu überlasten. Denn dies führt zwangsläufig zu höheren Krankmeldungen und potenziell erhöhter Fehlerhäufigkeit.
Das bleibt nicht ohne Konsequenzen für die Patient*innen. Laut Michael Binder, dem ärztlichen Direktor des Wiener Gesundheitsverbunds, gebe es die Möglichkeit, Patientinnen und Patienten aus anderen Bundesländern, die in Wien betreut werden, auch in den Bundesländern zur Betreuung zu belassen. Auch das passiere bereits. Laut der Gewerkschaft ´vida´ sei die Situation dort aber auch nicht rosig.
Personal muss mehr Leistung erbringen
Schon lange ist der Fachkräftemangel im Gesundheitssystem ein Problem (siehe Bild o.). Daher müsse vor allem die Attraktivität des Pflegeberufs gesteigert werden. Außerdem müsse das Personal – trotz Pandemie – im Beruf gehalten werden. In Ausbildung sind laut ORF-Bericht aktuell 3.600 Personen in Wien – von der Pflegeassistenz bis zur diplomierten Fachkraft.