Land OÖ: Digitalisierung im Gesundheitswesen – eine Win-win-Strategie für Patient*innen und Mitarbeitende

Die Digitalisierung im Gesundheitswesen bietet viele Chancen für mehr Effizienz und höhere Qualität. Dazu braucht es neben einer optimierten Vernetzung aller Gesundheitsdaten und einem hochsensiblen Datenschutz aber auch digitale Kompetenz bei medizinischem und Pflegepersonal.

Rund 200 hochrangige Gäste aus dem gesamten Gesundheitswesen in Oberösterreich sind am 31. August 2022 der Einladung von Landeshauptmann Thomas Stelzer und Gesundheits-Landesrätin Mag.a Christine Haberlander zum Empfang des Landes Oberösterreich gefolgt. Zum aktuellen Thema „Die digitale Transformation im Gesundheitswesen – zum Wohle der Menschen nutzen“ diskutierten Expert*innen aus dem Gesundheitsbereich.

OÖ-Digitalisierung-Gesundheitswesen_31-08-2022

Am Bild v:L:. Mag. Jochen Borenich, Pflegedirektorin Mag.a Martina Bruckner (LKH Schärding), Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer, Gesundheits-Landesrätin Mag.a Christine Haberlander und Assoz. Prof. Dr. Peter Klimek

 Foto: Land OÖ/Peter Mayr

Mag. Jochen Borenich, Mitglied des Vorstands in der K-Businesscom AG – ein digitaler Visionär und Vordenker – erläuterte in seiner Key-Note die Bedeutung einer funktionierenden Datenökonomie für gesteigerte Effizienz und Qualität im Gesundheitswesen. So könne der Einsatz von Künstlicher Intelligenz die Qualität ärztlicher Diagnosen und Entscheidungen steigern helfen. Voraussetzungen seien die barrierefreie Vernetzung des gesamten Gesundheitssystems, inter-operable Daten und Vorkehrungen für höchste Ansprüche an Datenschutz und Cyber Security.

Assoz. Prof. Dr. Peter Klimek, Komplexitätsforscher der MedUni Wien und „Wissenschafter des Jahres 2021“, erläuterte, dass eine aktuelle und aussagekräftige Vernetzung von Gesundheitsdaten zum Zwecke von Prävention und Ressourcenplanung unser Gesundheitssystem weniger anfällig für Krisen und Engpässe machen kann. Ebenso würde es für eine Entlastung von Routine- und Verwaltungstätigkeiten sorgen. Dazu brauche es sowohl Gesundheits- als auch digitale Kompetenz bei medizinischem und Pflegepersonal.

Diese Themen diskutierten anschließend Landesrätin Haberlander und Pflegedirektorin Bruckner mit den Vortragenden. Fazit der Diskussion: Die Digitalisierung wird in Zukunft eine immer größere Rolle im Gesundheitswesen, der Pflege und in der Medizin spielen. Sie kann die Qualität unseres Gesundheitssystems, im Krankenhaus, aber auch im niedergelassenen Bereich weiter steigern. Eine große Chance liege insbesondere in der Vorsorge, denn die Präventionsangebote können durch die Digitalisierung erleichtert und verbessert werden. Daher sei es ein Gebot der Stunde, diese Möglichkeiten für die Patient*innen zu nutzen und sie jetzt aktiv zu gestalten. Es bedürfe dabei immer der Achtsamkeit unserer gesamten Gesellschaft, damit der Einsatz stets zielgerichtet auf das Wohl der Menschen erfolgt.

„Digitalisierung ist kein Selbstzweck – sie muss immer den Patient*innen und Mitarbeitenden dienen“

„In Oberösterreich werden wir die digitale Transformation in allen Bereichen aktiv gestalten und vorantreiben. Gerade die Neugründung des Institute of Digital Sciences (IDSA) ist eine Chance für Oberösterreich, im Bereich der Digitalisierung eine internationale Pionierrolle einzunehmen. Unser Weg ist klar: Wo immer die neuen Technologien Nutzen für die Menschen stiften, wollen wir sie nutzen. Denn Digitalisierung darf niemals nur den Selbstzweck der Modernisierung erfüllen. Digitalisierung muss den Patientinnen und Patienten dienen, aber auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlasten“, betonte Landeshauptmann Thomas Stelzer, der sich in seiner Rede bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Gesundheitswesen für die großartige Arbeit, die Tag für Tag geleistet wird, bedankte.

Landesrätin Haberlander erläuterte: „Die Digitalisierung ist ein wichtiges Instrument, um unser Gesundheitssystem zu verbessern. Dabei ist klar: Die Technik muss den Menschen dienen und nicht umgekehrt. Sie hilft z.B. dass Untersuchungen nicht doppelt oder dreifach gemacht werden müssen, Befunde berücksichtigen den aktuellen Stand der Wissenschaft, Wartezeiten werden reduziert, Verwaltungsarbeiten erleichtert uvm. Die dadurch frei werdende Zeit entlastet die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und schafft mehr Freiraum für die Behandlung und Pflege der ihnen anvertrauten Patientinnen und Patienten.“ Für letztere entwickle sich aus ihrer Sicht eine verbesserte Behandlungsqualität. Durch die Technik stehe der Mensch wieder im Mittelpunkt, denn nichts könne das wertschätzende Miteinander und die einfühlsame Betreuung durch einen Menschen ersetzen.

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