DIP-Studie in NRW: Von „Pflexit“ kann keine Rede sein!

Warum steigen Pflegende in NRW in diesen Beruf ein? Und welche Faktoren halten sie möglichst lange im Beruf bzw. binden sie an ihren Arbeitgeber? Und welche Rolle spielt dabei die Entlohnung? Erkenntnisreiche Einblicke – die hoffentlich zur Versachlichung der irrigen „Pflexit“-Diskussion beitragen – liefert jetzt eine Studie des DIP.

dip-Köln

Die Analysen des DIP zur Ausbildungszufriedenheit, den Berufswegen und Berufsperspektiven in NRW zeigen die durchaus positiven Triebfedern der Berufswahl, des Berufsverbleibs und der bevorzugten Arbeitsorte Pflegender auf. Die Arbeit in einem guten Team, ausreichende Personalschlüssel und eine gute Einarbeitung werden geschätzt. Junge Pflegende bleiben zudem oft ihrem Ausbildungsbetrieb verbunden, sie möchten dazulernen und Verantwortung übernehmen.

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Gleicherweise werden aber auch Problemlagen ersichtlich. Die Berufszufriedenheit ist höher als die Zufriedenheit mit den Arbeitsbedingungen. Nur ein gutes Drittel der Pflegenden bewertet diese und die Löhne positiv. Hier besteht eindeutig Luft nach oben.

„Hinweise auf eine kurze Berufsverweildauer und einen ‚Pflexit‘ lassen sich in der Gesamtbetrachtung dabei NICHT ausmachen. Fakt ist: Die Zahl der versicherungspflichtig beschäftigten Pflegenden in NRW steigt weiter an.“

Prof. Dr. Michael Isfort, Leiter der Studie (Bild re.)

Die Studie des Deutschen Instituts für angewandte Pflegeforschung (DIP), erstellt im Auftrag des NRW-Sozialministeriums, beleuchtet darüber hinaus auch die (überwiegend gewünschte)  Teilzeitarbeit, die Berufsanerkennung Pflegender aus Drittstatten sowie die bezahlten Entgelte in der Akut-, Langzeit- und ambulanten Pflege. Ein absolutes Novum ist zudem das „Pflegepanel NRW“: Dieses liefert in Kooperation mit der Bundesagentur für Arbeit aussagekräftige Daten zum Berufsverbleib in der Alten- und Krankenpflege.

>Weitere Informationen dazu hier
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