Burgenland: Hilfe zur Selbsthilfe (auch) für tausende Pflegekräfte und Pflegebedürftige sowie Spitäler und Heime zum Energiesparen durch Eigenproduktion

Im Burgenland wurde ein Energiemodell entwickelt, das privaten Haushalten ebenso wie Kommunen und Betrieben ermöglichen soll, durch die Eigenproduktion von Strom und Wärme zu 70 Prozent energieunabhängig zu werden. Der landesweite Kraftakt startet im November voll durch.

Energieunabhängigkeit_Burgenland_Haushalte_Gemeinden_Betriebe_21-09-2022

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Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (li.) und Vorstandsdirektor Stephan Sharma (Burgenland Energie) stellten jetzt ein landesweites Modells für eine 70-prozentige Energieunabhängigkeit vor.

 Landesmedienservice Burgenland

Angesichts der dynamischen Preisentwicklung bei Gas und Strom will der landeseigene Energieversorger jetzt rasch Lösungen anbieten, um die Haushalte und die Kommunen möglichst rasch von Energieimporten abzukoppeln und so unabhängig wie möglich zu machen.

Stephan Sharma (Vorstand der Energie Burgenland) erklärte bei der Präsentation in Eisenstadt: „Angst und Sorgen sind keine guten Begleiter in einer Krise, daher braucht es nachhaltige Lösungen, um sich von der Energieabhängigkeit zu befreien. Wir bauen das gesamte Energie- und Wirtschaftssystem des Burgenlandes um.“ Jede*r Burgenländer*in und jede Gemeinde solle aktiver Teil der Energiewende sein können und die Möglichkeit haben, unabhängig Strom und Wärme produzieren zu können.

Angeboten werden jetzt mehrere Optionen: Einerseits ein Paket, das sich auf den einzelnen Haushalt konzentriert. Im Zentrum steht dabei die Wärmepumpe mit einem Speicher. „Dieses Paket soll gewährleisten, dass der einzelne Haushalt 70 Prozent Unabhängigkeit erlangt. Das ist ein ganz wichtiger Schritt“, betonte dazu Landeshauptmann Doskozil.

Das zweite Paket bietet man jenen an, die nicht in den Umstieg investieren wollen oder können. Diejenigen sollen die 70-prozentige Unabhängigkeit im Haushalt über eine „Energiegemeinschaft“ erreichen können. Solche werden real umgesetzt, sobald sich mindestens 100 Teilnehmende – private Haushalte, Kommunen, Klein- und Mittelbetriebe oder etwa auch Krankenhäuser und Pflegeheime – für die Energiegemeinschaft melden.. So können teure Netzgebühren eingespart und durch die erhöhte Eigenproduktion auch teure Stromzukäufe auf dem Markt verringert werden.

Die zwei Pakete für Haushalte und Gemeinden werden unter dem Motto: „BE READY“ angeboten. Bei dem Paket „Zu Hause“ investieren die Bürgerinnen und Bürger selbst in die Energieunabhängigkeit – und produzieren so zukünftig selbst ihren Strom und ihre Wärme zu Hause. Mittels PV-Anlage zur Stromproduktion, Wärmepumpe, Heim-Stromspeicher und Effizienzsteigerung mit dem Smart Energy Set, das u.a. LED-Lampen, Wasserzerstreuer und Heizsteuerung enthält, kann ein Haushalt bis zu 70 Prozent seiner Energiekosten dauerhaft reduzieren.

Beim Paket „Gemeinde“ gründet das Land gemeinsam mit den Gemeinden Erneuerbare Energiegemeinschaften, in deren Rahmen die Haushalte und die KMUs energieunabhängiger werden. So sollen für die Stromproduktion Flächen-PV-Anlagen und für die Wärme eine zentrale Wärmepumpe oder eine Biomasse-Anlage installiert werden. Für die Stromspeicherung wird ein großer zentraler Speicher errichtet. Wenn mehr als 100 Personen in einer Gemeinde ihr Interesse bekunden, beginnt die Burgenland Energie mit der Errichtung der Anlagen.

Ab November kann jeder ein Paket buchen, das den Weg in die Energieunabhängigkeit zeigt. Die landesweite Informationsoffensive startet ab sofort, alle Informationen dazu auf www.burgenlandenergie.at und im Kundencenter.

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