Kepler Universitätsklinikum Linz: Sitzwachen bieten Patient*innen und Personal Sicherheit

Um den Bedürfnissen von demenziell erkrankten oder postoperativ delirösen Patient*innen im Krankenhaus gerecht zu werden sowie die Mitarbeitenden – besonders in den Nachtdiensten – zu entlasten, wurde nun am KUK ein Pilotprojekt mit sog. „Sitzwachen“ gestartet.

Krankenhausaufenthalte stellen insbesondere für Patientinnen und Patienten mit dementiellen Veränderungen eine massive Belastung dar und führen oft dazu, dass diese unruhig und desorientiert werden und einen entsprechend hohen Betreuungsbedarf aufweisen. Aber auch bestimmte operative Eingriffe oder ein Delir (Bewusstseinsstörung) können zu einem Flucht- oder selbst- bzw. fremdgefährdenden Verhalten bei Betroffenen führen.

Personen, die diese Sitzwachen übernehmen, kümmern sich ausschließlich um eine einzige Patientin bzw. einen einzigen Patienten und sind stets anwesend, sodass sie unmittelbar auf die Bedürfnisse der bzw. des ihnen Anvertrauten reagieren und gegebenenfalls Hilfe holen können. So ist eine nahtlose, sorgfältige Beobachtung der betreffenden Personen sichergestellt und Notfälle können rechtzeitig bemerkt und dem qualifizierten Personal gemeldet werden.

Zum Beispiel können Sitzwachen eingreifen, wenn desorientierte Patient*innen versuchen, die Station zu verlassen oder selbstständig Infusionen zu entfernen bzw. um Hilfe rufen, wenn sturzgefährdete Personen versuchen aufzustehen.

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„Für die Auswahl der Patient*innen, bei denen eine Sitzwache zum Einsatz kommt, gibt es ganz klare medizinisch-pflegerische Indikationen. Sind diese erfüllt, kann eine Sitzwache eine große Hilfe für das Pflegepersonal, aber vor allem für die Betroffenen selbst darstellen. Wir besetzen unsere Sitzwachen mit qualifizierten Freiwilligen, die sich für bestimmte Dienste melden können. Es handelt sich dabei zum Beispiel um Medizinstudierende, aber auch um 24-Stunden-Betreuer*innen“, erklärt Pflegedirektorin Simone Pammer, MBA (li.).

Das Anfang 2023 gestartete Pilotprojekt in Kooperation mit einer externen Vermittlungsagentur zeitigte bereits mehrere Einsätze, die von den Pflegefachkräften sehr gut angenommen wurden. „Wenn sich unsere Erwartungen bezüglich der Entlastung bestätigen, werden wir das Angebot der Sitzwachen auf das gesamte Universitätsklinikum ausweiten“, kündigte Pflegedirektorin Pammer an.

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„Unsere bisherige Erfahrungen mit den Sitzwachen sind durchwegs positiv. Sie erhöhen die Sicherheit der Patienti*nnen, indem z.B. Stürzen vorgebeugt werden kann. Die Sitzwachen geben den Patient*innen ein Gefühl der Sicherheit – sie sorgen somit dafür, dass sie ruhiger werden und sich gut aufgehoben fühlen. Für die Kolleginnen und Kollegen im Dienst wiederum stellen sie eine große Erleichterung dar, da durch die permanente Anwesenheit der Sitzwache die Gefahr eines Sturzes minimiert und unkontrollierte Handlungen der Patient*innen, welche sie aufgrund ihrer Bewusstseinsstörung setzen, überwacht werden und Gefährdungen somit verhindert werden können“, berichtet Stationsleitung DGKP Bettina Engleder (re.).

Bisher sehr positive Erfahrungen

Die Anforderung der Sitzwachen über die externe Agentur sei unkompliziert und die bisherigen Erfahrungen mit den vermittelten Personen verliefen durchwegs positiv.

„Ich finde dieses Pilotprojekt sehr positiv. Das Wissen, dass jemand ununterbrochen und unmittelbar vor Ort am Bett ist, entlastet enorm. Die Freiwilligen sind eine wertvolle Hilfe“, sagt DGKP Evelyn Kreuzer, die bereits Erfahrung mit Sitzwachen in ihren Diensten gemacht hat.

Fotos: KUK Linz

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