LKH Steyr (OÖ): Zehn Jahre interdisziplinäres Endoskopiezentrum – ein Erfolgsmodell

Vor zehn Jahren wurde im Klinikum Steyr das interdisziplinäre Endoskopiezentrum eröffnet. Hier arbeiten Expert*innen verschiedener Fachbereiche zum Wohle der Patient*innen eng zusammen. Ein Erfolgsmodell.

Das Zentrum ist erste Anlaufstelle für sämtliche endoskopische Untersuchungen. In vier Untersuchungsräumen, zwei davon mit Röntgen und Vollnarkosemöglichkeit arbeiten 15 Ärzt*innen und 16 Pflegefachpersonen aus Chirurgie, Innere Medizin und Lungenheilkunde fächerübergreifend zusammen. Jährlich werden rund 8.000 Patient*innen betreut.  „Der Zusammenschluss der drei Fächer ermöglicht eine umfassende und gleichzeitig individuelle Behandlung aller unserer Patient*innen. Alle Diagnosen und Therapien erfolgen in enger interdisziplinärer Abstimmung. So können wir schnell Entscheidungen treffen und die bestmögliche Behandlung komplexer Erkrankungen gewährleisten“, erklärt OÄ Dr. Birgit Dinnewitzer.

Stetige Weiterentwicklung im Team

Besonderes Augenmerk legt die Abteilungsleiterin auf die Weiterbildung und Lehre innerhalb des Teams. Auch junge Kolleg*innen werden stetig geschult. Dadurch können jährlich um bis zu 40% mehr Untersuchungen durchgeführt und die Spezialuntersuchungen ausgeweitet werden. Ein Schwerpunkt dabei sind vor allem onkologische Therapien im Sinne der Früherkennung von Tumoren, aber auch der Verbesserung der Lebensqualität von Krebspatient*innen.

„Seit zwei Jahren bieten wir in Steyr Choliangioskopien, also Spiegelungen der Gallenwege, bei denen wir mit einer Kamera die Lebergänge untersuchen, an. Mit dieser Spezialuntersuchung können wir Tumore ausschließen bzw. nachweisen, aber auch große Steine direkt während der Untersuchung zertrümmern und entfernen. Bei Darmspiegelungen können wir mittels Vollwandresektionen Frühkarzinome vollständig und schmerzfrei entfernen. Vor allem im Bereich der Lungenheilkunde können im Endoskopiezentrum Tumore in fast allen Bereichen der Lunge abgeklärt werden. Mit Hilfe unserer Kryosonde können wir durch ein spezielles Gefrierverfahren auch größere Gewebeproben entnehmen, um so noch bessere Diagnosen und frühere Therapien sicherzustellen“, erklärt die Expertin.

Im Bereich der Früherkennung ist das Zentrum bezüglich Darmkrebsvorsorge zertifiziert. Damit werden eine hochqualitative Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter*innen, eine State-of-the-Art-Technik sowie höchste Hygienestandards bescheinigt.

Neueste Geräte für bestmögliche Diagnostik und Therapie

Nicht nur das Personal hat sich stetig weiterentwickelt, auch die technischen Geräte haben sich verändert. „Alle Geräte wurden in den letzten Jahren komplett ausgetauscht und sind am neuesten Stand der Technik. Durch spezielle Lichtfilter, noch bessere Vergrößerungsmöglichkeiten und hochauflösende HD Monitore konnte die Krebsfrüherkennung erneut gesteigert werden“. Auch für die Zukunft sind weitere Investitionen beziehungsweise Erneuerungen geplant, um das Erfolgsmodell weiterhin wachsen zu lassen.

„Dass die enge Zusammenarbeit unterschiedlicher Fachrichtungen und die Bündelung von Kompetenzen sowohl für Mitarbeitende als auch für Patient*innen zahlreiche Vorteile hat, beweist das Interdisziplinäre Endoskopiezentrum nun bereits seit 10 Jahren. Wir gratulieren dem gesamten Team für ihre großartige Arbeit und auch ihren Einsatz und Willen zur ständigen Weiterbildung!“, bedankt sich die Kollegiale Führung des Klinikums Steyr.

Fotos: OÖG

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