„Viele offene Stellen brauchen viele offene Türen“, sieht der Bundesverband Lebenswelt Heim durchaus konkrete Chancen, mit dem Angebot von Lehrstellen in Pflegeheimen die ländlichen Regionen zu stärken und jungen Menschen ab 15 eine zusätzliche Möglichkeit des Berufseinstiegs zu bieten.
In den Pflege- und Betreuungsberufen fehlt dringend und rasch benötigtes Personal, so der Verband in einer Aussendung. Die Diskussion um einen Lehrberuf Pflege werde bereits seit mehr als vier Jahren sehr kontroversiell und leidenschaftlich geführt. „Viele der geäußerten Standpunkte sind nachvollziehbar“, räumt der Verband viele offene Fragen ein und bietet seine Expertise zur Mitgestaltung an. Aus der Sicht der Bewohner*innen in den Pflegehäusern brauche man jede qualifizierte Pflegekraft und jede*r, der sich einen Berufsweg in diesem Bereich vorstellen kann, sollte auf eine passende Möglichkeit treffen, um diesen zu ergreifen.
Die Pflegelehre würde schon sehr jungen Menschen ab 15 einen Weg in einen Pflegeberuf eröffnen. „Gut begleitet kann das frühe Aufbauen von Sozial- und Fachkompetenz aus unserer Sicht auch einen gesellschaftlichen Mehrwert bringen“, erklärt Präsident Jakob Kabas (Bild). Gleichzeitig könnten seiner Ansicht nach die Pflegehäuser als Ausbildungsbetriebe eine Rolle dabei einnehmen, Berufsmöglichkeiten und Arbeitsplätze für junge Menschen auch im ländlichen Bereich zu schaffen und einer zunehmenden Abwanderung junger Arbeitskräfte in die Ballungszentren entgegen zu wirken.
Die geplante Pflegelehre könne ein weiterer Baustein sein, um Ausbildungswege in die Pflege auf eine noch breitere Basis zu stellen, meint der Bundesverband. Präsident Kabas: „Die vielen offenen Stellen in unserem Bereich brauchen viele offene Türen.“ Gleichzeitig weist er darauf hin, dass derzeit in Bezug auf die Umsetzung der Pflegelehre noch viele Fragen offen sind. Diese sollten unter Einbindung der Expert*innen aus der Praxis rasch geklärt werden.
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Der Bundesverband Lebenswelt Heim vertritt seit 1994 überparteilich und trägerunabhängig die Interessen von ca. 650 Alten-
und Pflegeheimen und somit rund 40.000 Pflegekräften in ganz Österreich.