UK Rostock (M-V): Digitaler Pflegeruf für Patienten erspart viele leere Laufkilometer für die Pflege

Digitale Kommunikation hält auch am Patientenbett der Unimedizin Rostock Einzug. Sie verbessert den Patientenservice und optimiert zugleich auch Betreuungsabläufe.

Über das Patienten-TV am Bett können Patienten nun direkt mit den Pflegekräften Kontakt aufnehmen und konkrete Getränkewünsche äußern, um Schmerzmittel oder um Hilfe bei einem Toilettengang bitten. Diese Informationen kommen direkt in der Pflegekanzel der Station an und setzen dort die nötigen Prozesse in Gang. Die Patient*innen profitieren von einem besseren Service, die Mitarbeiter von optimierten Arbeitsabläufen:

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Stationsassistentin Susanne Pruchner muss Patientenwünsche nicht mehr erfragen, sondern serviert nach digitaler Bestellung.

Foto: UK Rostock

„Wir können unser Personal entlasten und sparen pro Pflegekraft bis zu 30 Minuten Wegezeit am Tag. Die direkte Kommunikation verbessert die Abläufe auf den Stationen und diese Zeit kommt den Patienten an anderer Stelle zugute“, so Pflegevorständin Annett Laban. „Mit der Einführung des digitalen Pflegerufs und der damit verbundenen Verbesserung des Stationsalltags erhöhen wir die Attraktivität des Pflegeberufs und hoffen, so auch dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken.“

Erspart jeder Pflegekraft bis zu 30 Minuten Wegezeit am Tag

Der bisherige Pflegeruf auf Basis der Lichtrufanlage ist zu über 90 Prozent kein Notfall. Trotzdem muss er als solcher behandelt werden. Manche Patienten haben deshalb Hemmungen, den roten Knopf zu drücken, was im Einzelfall ein Sicherheitsrisiko darstellen kann. Andere rufen oft Hilfe, weil sie unsicher sind. Die zusätzliche Kommunikationsmöglichkeit gibt Patient*innen eine aktivere Rolle während ihres Krankenhausaufenthaltes. Gleichzeitig sinkt das Gefühl der Abhängigkeit, weil eigene Bedürfnisse ohne Zeitverzögerung an die Pflegekräfte kommuniziert werden können.

Für das Stationspersonal ist auf einen Blick ersichtlich, ob Patienten medizinische Hilfe benötigen oder einen Tee wünschen. So können die Rufe priorisiert und das Personal je nach fachlichen Erfordernissen gezielt eingesetzt werden. Für Annett Laban ist dieser weitere Schritt der Digitalisierung in der Pflege wichtig: „Unsere Pflegekräfte haben weniger Laufwege und dadurch wieder mehr Zeit für die Patienten. Genau das gibt der Arbeit in der Pflege Sinn und das ist eine der wichtigsten Motivationen für diesen Beruf.“

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