Paradox: Viel zu wenig offene Stellen für Pflegehilfskräfte?

Obwohl die neue Personalbemessung in der Langzeitpflege deutlich mehr Assistenzkräfte als bisher erfordert, gibt es der Deutschen Bundesagentur für Arbeit zufolge viel zu wenige offene Stellen.

.

Auf 100 gemeldete Stellen für Fachkräfte in der Pflege kommen lediglich 33 Arbeitslose. Ganz anders sieht es hingegen bei den Pflegehilfen aus. 100 gemeldeten offenen Stellen stehen 323 Arbeitslose gegenüber. Hier gibt es also laut der amtlichen Statistik deutlich mehr Arbeitslose, die an einer Stelle als Pflegehilfskraft interessiert sind, als Stellen vorhanden sind.

So viele beruflich Pflegende wie nie zuvor: +11 Prozent seit 2018

Im Juni 2022 waren 1,68 Millionen Menschen in Pflegeberufen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das sind rund 18.000 mehr als ein Jahr zuvor. In den vergangenen fünf Jahren ist die Zahl der SV-pflichtig Beschäftigten in der Pflege um +166.000 bzw. +11 Prozent gestiegen.

Der Anteil der Pflegekräfte mit einer ausländischen Staatsangehörigkeit hat sich von acht Prozent im Jahr 2017 auf 14 Prozent in 2022 nahezu verdoppelt. Auch die Zahl der Geflüchteten, die in der Akut- und Altenpflege tätig sind, hat sich in den vergangenen Jahren verzehnfacht: Im Juni 2022 waren 20.000 Pflegekräfte aus einem der acht zuzugsstärksten Asylherkunftsländer in der Pflege tätig. Vor der Flüchtlingszuwanderung im Jahr 2015 waren es weniger als 2.000.

image_pdfimage_print