Barmherzige Brüder: Indische Pflegefachkräfte für Österreich gewinnen

Ihre langjährig gepflegten Netzwerke in aller Welt nutzen die Spitäler und Pflegezentren der österreichischen Ordensprovinz jetzt auch für die Gewinnung von akademisch qualifizierten Pflegefachpersonen aus Indien. Die ersten von ihnen werden im Frühjahr 2024 eintreffen. Langfristig ist mit etwa 20 Fachkräften pro Jahr zu rechnen.

Im Mai 2023 war eine Delegation der Barmherzigen Brüder Österreich zu Besuch in der indischen Ordensprovinz, um das Kooperationsprojekt mit dem Orden der Salesianer offiziell zu starten. Initiiert wurde das Projekt von Frater Saji Mullankuzhy OH (Bild), dem Provinzial der Österreichischen Ordensprovinz, der in Indien geboren und aufgewachsen ist.

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„Ich bin selbst im Jahr 2004 zur Ausbildung nach Österreich gekommen und habe dann hier jahrelang als Diplompfleger gearbeitet.“

Frater Saji Mullankuzhy OH, Provinzial der Österreichischen Ordensprovinz

Foto: kathbild.at/rupprecht

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Und Mullankuzhy weiter: „Dieses Projekt ist nur möglich und zu verantworten, weil es in Indien keinen Mangel an Pflegepersonen gibt und diese sehr gut ausgebildet sind. Interessent*innen für unsere Einrichtungen müssen mindestens einen universitären Abschluss im Pflegebereich auf Bachelorniveau besitzen“.

„Gesundheitsdienstanbieter und Pflegeeinrichtungen haben zunehmend Schwierigkeiten, ausreichend Personal zu finden, um ihre Dienstleistungen aufrechtzuerhalten“, erklärt Pflegedirektorin Barbara Mally. Eine strukturierte, gut vorbereitete und begleitete Migration von ausländischen Pflegekräften sei – neben vielen anderen Stellschrauben – eine längst fällige Maßnahme, um diesem Fachkräftemangel gegenzusteuern.

Permanenter virtueller Austausch bereits während der Ausbildung in Indien

Symbolbild

Daher wird auch den Studierenden ein virtueller Austausch angeboten, um einander kennen zu lernen und wechselseitig Sicherheit und Klarheit zu gewinnen. „Immerhin ist eine Auswanderung eine große Entscheidung im Leben jedes Menschen und die Barmherzigen Brüder als Dienstgeber übernehmen dabei große Verantwortung“, so Österreich-Personalchefin Mag. Romana Gabriel.

Anerkennung in Österreich zeitraubend und bürokratisch

Eine der größten Hürden für eine Einwanderung nach Österreich ist neben dem Erlernen der deutschen Sprache der Prozess bis zum Erreichen der Anerkennung des ausländischen Studiums (Nostrifizierung), der Aufenthalts- und Beschäftigungsbewilligung und der Eintragung in das Gesundheitsberuferegister. Um im Wettbewerb mit anderen rekrutierenden Staaten wie den USA, Kanada, Australien oder auch Bayern – mithalten zu können, müsse die Politik die Verfahren vereinfachen und deutlich beschleunigen, fordert Personalchefin Gabriel.

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Die osterreichische Ordensprovinz der Barmherzigen Brüder – mit 30 Standorten in Österreich, Tschechien, Ungarn und der Slowakei – betreibt mit rund 9.400 Mitarbeiter*innen an zwölf Krankenhäuser sowie zahlreiche weitere Sozial- und Gesundheits-einrichtungen, Alten- und Pflegeheime, Lebenswelten für Menschen mit Behinderungen, eine Therapiestation für Drogenkranke, Hospize sowie Kuranstalten. Der Orden ist dafür bekannt, mit innovativen und nachhaltigen Lösungen den drängenden Problemen im Gesundheits- und Sozialbereich zu begegnen und diese mit hoher Professionalität umzusetzen.

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