Die Zahl der Pflegebedürftigen könnte in Bayern bis 2050 auf fast 1,1 Millionen steigen . Gesundheitsminister Holetschek fordert daher von der Bundesregierung einen raschen Pflegegipfel.
Neuen Prognosen des aktualisierten „Pflegegutachtens Bayern 2050“ zufolge könnte die Zahl der Pflegebedürftigen im Freistaat bis zum Jahr 2050 auf fast 1,1 Millionen Menschen ansteigen. Darauf hat Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek (Bild) kürzlich in München hingewiesen. Demzufolge seien Ende 2021 in Bayern bereits 578.147 Menschen pflegebedürftig im Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes.
Holetschek: „Mmit der steigenden Zahl an Pflegebedürftigen nimmt auch der Bedarf an Pflegeplätzen und an Pflegepersonal zu. Wir müssen jetzt mit mutigen Lösungen die Weichen stellen und die Zukunft der Pflege nachhaltig gestalten.“ Auch die Bundesregierung müsse sich ihrer Verantwortung stellen und endlich handeln. Bundesgesundheitsminister Lauterbach sollte alle Beteiligten rasch zu einem Pflegegipfel einladen. Die Herausforderung in der Pflege können Bund, Länder, Kommunen, Träger und Verbände nur in einem gemeinsamen Kraftakt lösen. Es brauche eine umfassende Reform, die die Pflegebedürftigen finanziell entlastet, die pflegenden Angehörigen angemessen unterstützt und die Arbeitsbedingungen der Pflegekräfte wirklich verbessert, forderte der bayerische Gesundheitsminister.
Personalbedarf steigt enorm
Im Jahr 2021 waren in Bayern 89.224 Pflegekräfte in der Pflege und Betreuung von pflegebedürftigen Personen beschäftigt, davon 43.458 Pflegefachkräfte und 45.766 Pflegehilfskräfte (jeweils in Vollzeit gerechnet). Der Personalbedarf in der Langzeitpflege bis zum Jahr 2050 steige um insgesamt 53.328 Pflegekräfte auf 142.551 Vollzeitkräfte. Wie sich die Zahl der Pflegebedürftigen, aber auch die Zahl der Pflegeangebote und des Pflegepersonals bislang entwickelt haben und bis 2050 weiter ansteigen werden, zeigt das neue Portal www.pflegebedarf2050.bayern.de anschaulich Abb. o.).
Bayern hat gemeinsam mit den kommunalen Spitzenverbänden, der Arbeitsgemeinschaft der Pflegekassenverbände und dem Landesamt für Pflege das Konzept „Gute Pflege. Daheim in Bayern.“ entwickelt und ein gemeinsames Strategiepapier zum Ausbau der Pflegeinfrastruktur beschlossen. Mit einem ganzen Maßnahmenbündel werden gemeinsam bedarfsgerechte pflegeorientierte Strukturen gestärkt und auch neue Strukturen geschaffen.
>zum neuen Webportal www.pflegebedarf2050.bayern.de (mit Pflegegutachten)