Hessen: Dem Boom vergangener Jahre folgt jetzt ein stiller Kapazitätsabbau in der Pflege

Hunderte Pflegeeinrichtungen und Pflegedienste in Hessen haben bereits ihr Angebot reduziert, weil Pflegekräfte fehlen, warnt der Bundesverband bpa in einer aktuellen Aussendung. Ob eine sinnvolle „Marktbereinigung“ im Gange ist oder ein echter Notstand vorliegt, wird sich zeigen.

Dem bpa zufolge gebe es bereits Deutschland-weit Schlagzeilen über Insolvenzen und Kapazitätskürzungen von stationären Einrichtungen. Ambulante Dienste streichen Touren zusammen oder geben ganz auf, weil die Kosten steigen und zu wenig Pflegekräfte vorhanden seien.

Staatssekretärin Anne Janz aus dem hessischen Sozialministerium bezeichnete dieses Szenario als „dramatische Entwicklung“. Dies führe auch zu wirtschaftlich schwierigen Situationen für die Einrichtungen und ambulanten Pflegedienste, weshalb die Landesregierung mit einem Maßnahmenpaket gegensteuern werde.

Insbesondere in der ambulanten Pflege drohe die Versorgung in der Fläche mancherorts wegzubrechen, warnt der bpa. Die entstehenden „weißen Flecken“ drohen vor allem im ländlichen Raum größer zu werden. Notwendig seien laut bpa nun massive Investitionen in die Ausbildungslandschaft, die Gewinnung zusätzlicher Lehrkräfte und die deutliche Beschleunigung der Anerkennungsverfahren, um internationale Pflegekräfte noch schneller in den Versorgungsalltag zu bringen.

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