Österreichs Sozial- und Pflegewirtschaft: Harte KV Verhandlungen – Gewerkschaften fordern +15%

Es wird wohl ein heisser Herbst werden, denn: Dem Angebot eines Inflationsausgleichs von 8,8% steht die Forderung der Gewerkschaften gpa und vida nach einer Gehaltserhöhung von +15% bzw. mindestens 400 Euro/Monat gegenüber. Die Verhandlungen starten am 17. Oktober.

Mit der Forderungsübergabe am 3. Oktober 2023 wurden die Verhandlungen zum Kollektivvertrag 2024 der Sozialwirtschaft Österreich für rund 130.000 Beschäftigte eingeleitet. Dabei zeigt sich: Noch nie zuvor  klafften Arbeitgeber-Angebot und gewerkschaftliche Forderung weiter auseinander als diesmal. Ein heißer Herbst ist also – nicht nur auf der Wetterkarte – vorptogra

„Jetzt gibt es keine Ausreden: Das Geld ist da. Die Arbeitgeber müssen nur mutig sein und es einfordern“, so GPA-Verhandlerin Eva Scherz.

Weitere Gewerkschaftsforderungen sind u.a.:

  • Erhöhung der Zuschläge und Zulagen um +25%
  • Kilometergeld von 60 Cent
  • 35-Stunden-Woche
  • Zusätzliche Urlaubswoche ab Einstellung

Pflegezuschuss ja, falls Bundesregierung zusagt

Der Pflegezuschuss soll lt. dem Wunsch beider Vertragspartner dauerhaft in den Regel-KV übernommen werden – von seiten die Arbeitgeber unter der Bedingung, dass die Bundesregierung eine dauerhafte Finanzierung sicherstellt.

Gegenüber dem ORF äußert sich Walter Marschitz vom Verband Sozialwirtschaft Österreich zurückhaltend. Um allein den Teuerungsausgleich (+8,8%) überhaupt zu schaffen, hätten die Arbeitgeber „alle Hände voll zu tun“. Die Spielräume darüber hinaus seien „sehr, sehr eng“.

Beide Vertragsparteien streben einen Abschluss noch dieses Jahr und einen Geltungsbeginn per 01.01.2024 an.

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