Korian Stiftung: Erster Zwischenbericht zum Modellprojekt Pflege 2030

Die Korian Stiftung für Pflege und würdevolles Altern stellte ein Jahr nach Start des Projekts „Pflege 2030“ einen ersten Zwischenbericht in der Pflegeeinrichtung „Haus Curanum Karlsfeld“ im bayerischen Landkreis Dachau vor.

Im Bild v.l.: Elisabeth Rieber, StMGP, Holger Jantsch, Kati Landgraf, Jan Steffan (Fraunhofer IIS), Viola Baumgärtner, Stephan Schöneich, Dr. Thomas Wittenberg (Fraunhofer IIS), Elisabeth Scharfenberg, Martina Simon (Fraunhofer IIS), CEO Korian Deutschland Remi Boyer, Stiftungsratsvorsitzender Christian Chautard, Monika Meyer, StMGP

Foto: Stephan Schöneich

Erforscht werden soll dabei, wie die Pflegequalität langfristig gesteigert und zeitgleich die Zufriedenheit des Personals erhöht werden kann. Partner des Projekts ist die Korian Deutschland GmbH mit seiner Pflegeeinrichtung „Haus Curanum Karlsfeld“, in der in Echtzeit geforscht wird, Professor Rothgang von der Universität Bremen mit seinem Team sowie das Fraunhofer Institut für Integrierte Schaltungen IIS in Erlangen.

Laut Zwischenbericht konzentrierte sich die Projektgruppe im ersten Jahr in der Phase 1 des Projekts auf „Analyse und Konzept“. Hier wurden Interviews mit Mitarbeitenden, von der Pflege über Betreuung, Verwaltung, Technik und auch Küche, geführt, um subjektive Einschätzungen und Wünsche hinsichtlich der Veränderung des Personalschlüssels sowie des Einsatzes neuer digitaler Technologien zu erfahren. „Insgesamt ist die Einbindung der Belegschaft und die Kommunikation mit dieser ein enorm wichtiger Aspekt, der zum Gelingen des Projektes Pflege 2030 beiträgt. Es soll nicht über, sondern mit den Menschen, die im Haus Curanum Karlsfeld arbeiten, geredet werden. Und die Resonanz war überwältigend. Die Bedenken bezüglich der Einführung des PeBem konnten ausgeräumt werden,“ so Professor Rothgang. Zudem wurden zwölf Technologien identifiziert, die im Laufe des kommenden Jahres in der Projekteinrichtung prototypisch eingesetzt und erprobt werden sollen.

Phase 2: Implementierung von digitalen Innovationen

Für die Phase 2 „Implementierung“, die auch am Ende des ersten Projektjahrs gestartet hat, wurden die technischen Voraussetzungen für den Einsatz der im Rahmen der Phase 1 erarbeiteten digitalen Innovationen im „Haus Curanum Karlsfeld“ aufgebaut. „Es erfolgte eine Anbindung an das Glasfasernetz, die WLAN-Ausleuchtung im gesamten Haus wurde auf die Vielzahl der Technologien, die eine Internetanbindung benötigen, angepasst. Das allein war eine große Herausforderung, die wir aber erfolgreich umsetzen konnten,“ erläutert PD Dr. Thomas Wittenberg vom Fraunhofer Institut IIS. Gleichzeitig erfolgte die Rekrutierung und Ausbildung zusätzlicher Pflegekräfte.

In den kommenden beiden Förderjahren erfolgen nun die Integration neuer Organisationsstrukturen und -prozesse, aber auch die Einführung und Integration verschiedener Technologien in die Arbeitsabläufe sowie eine abschließende Bewertung anhand von Erhebungsdaten, die zu verschiedenen Zeitpunkten gesammelt wurden.

Wegweisende Erkenntnisse für ganz Bayern erwartet

Anlässlich des Zwischenberichts betonte Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Judith Gerlach: „Wir brauchen Ideen und den Mut, neue Wege zu gehen, um die großen Herausforderungen im Pflegebereich stemmen zu können. Wir fördern das Projekt ‚Pflege 2030‘ mit rund 3,1 Mio. Euro, weil wir uns nachhaltige Erkenntnisse für eine Verbesserung der stationären Pflege in Bayern – und darüber hinaus – erhoffen. Anhand des ersten Zwischenberichts sehen wir, wie richtig und wichtig diese Entscheidung war. Ich bin gespannt, wie sich das Projekt weiterentwickelt – insbesondere mit Blick auf den Einsatz digitaler Pflegetechnik.“

„Pflege 2030 ist ein wegweisendes Projekt, das das erforderliche Miteinander zwischen optimal strukturiertem Mehrpersonal und geeigneter Technologie und digitalen Anwendungen erfolgreich umsetzt. Das gelingt jedoch nur, weil wir im Haus Curanum Karlsfeld einen motivierten Partner gefunden zu haben, dem selbst daran gelegen ist, sich für die Pflege der Zukunft zu wappnen,“ erörtert Elisabeth Scharfenberg, Vorständin der Korian Stiftung.

Holger Jantsch, Einrichtungsleiter des Haus Curanum fügt hinzu: „Seit dem Projektstart haben wir einige Workshops durchgeführt, uns ausgetauscht, gegenseitig inspiriert, auf unterschiedlichen Kongressen über unser Projekt informiert. Ich fühle, wie bedeutsam Pflege 2030 geworden ist, und bin zuversichtlich, dass wir mit allen umgesetzten Maßnahmen zu Ergebnissen kommen werden, die den Pflegealltag revolutionieren werden.“

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