Deutsch-britische Pflegewissenschaftlerin Prof. Ruth Schröck (92) verstorben

Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) trauert um sein Ehrenmitglied Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Ruth Antonie Klara Schröck, RN (07.07.1931 – 30.12.2023). Die gebürtige Berlinerin verstarb am 30. Dezember 2023 in ihrer Wahlheimat Edinburgh/Schottland.

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Buchmesse 2019: Angelika Zegelin; Christel Bienstein, Monika Krohwinkel, Ruth Schröck und Hilde Schädle Deininger

Foto: mit freundlicher Genehmigung von Dr.rer.medic. German Quernheim

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„Ruth Schröck war eine der großen und prägenden Persönlichkeiten für die professionelle Pflege in Deutschland“, so DBfK-Präsidentin Christel Bienstein.

Schröck hat sich besondere Verdienste in der Anfangsphase der Akademisierung in (West-)Deutschland seit den 1980er Jahren erworben. 1987 wurde sie als erste Pflegeprofessorin in Deutschland an die Fachhochschule Osnabrück berufen. Mit dem Hintergrund ihrer beruflichen und akademischen Ausbildung und Tätigkeit als Fachkrankenschwester für Psychiatrie und als Pflegewissenschaftlerin in Großbritannien beeinflusste sie ganz entscheidend den frühen Diskurs um die Akademisierung der Pflege und das Denken über die professionelle Pflege.

Nach ihrer Emeritierung 1996 betreute sie das Postgraduiertenprogramm an der Privaten Hochschule Witten-Herdecke. Ruth Schröck engagierte sich auch außerhalb der Hochschulen in Gremien, mit Vorträgen und Initiativen wie beispielsweise der Gründung des Deutschen Vereins für Pflegewissenschaft.

Ihre Verdienste wurden in Deutschland und in Großbritannien mehrfach anerkannt, so u.a. mit mehreren Ehrendoktorwürden. 2001 wurde sie mit dem Pflegepreis des Deutschen Pflegerates ausgezeichnet. Der DBfK ernannte sie zum Ehrenmitglied und verlieh ihr 2011 die Agnes Karll-Medaille. Der Bundespräsident verlieh ihr 2017 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse.

Auch das Kollegium des Departments für Pflegewissenschaft der Uni Witten-Herdecke würdigte die Verdienste der Verstorbenen und beschloss seinen Nachruf wie folgt:

„Mit ihrem legendären Ausspruch „Es gibt keinen Grund nichts zu tun.“ wird uns Ruth Schröck als Pionierin der deutschen Pflegewissenschaft und leidenschaftliche Fürsprecherin für die Professionalisierung der Pflege, bei der der Mensch stets im Mittelpunkt steht, in guter Erinnerung bleiben. Ihr Tod hinterlässt eine tiefe Trauer, aber auch die Verpflichtung, ihr Erbe fortzuführen und die von ihr begonnenen Entwicklungen in der Pflegewissenschaft weiter voranzutreiben. Bereits zu Lebzeiten veranstaltete das Department für Pflegewissenschaften der UW/H jährlich ein Ruth-Schröck-Symposium, in dem eine ausgewählte Doktorarbeit aus dem von ihr gegründeten Doktorandenkolleg der Pflegewissenschaft vorgestellt wurde. In dieser Tradition bleibt sie im Department und für Nachfolgegenerationen im Gedächtnis.“

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>zum Beitrag von Hilde Schädle Deininger in „Pflege Professionell“

>Ruth Schröck auf Wikipedia

>Buchtipp:

Wer mehr über Ruth Schröck und ihr fruchtbares Wirken erfahren will, dem sei die Lektüre des Bandes >„Ruth Schröck – Es gibt keinen Grund, nichts zu tun“ empfohlen (ISBN: 9783456850429; Hogrefe Verlag, 2013, 288 Seiten)

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