Die Finanzkrise deutscher Spitäler wird immer dramatischer. Das zeigen neue Zahlen des „Krankenhaus-Barometers 2023“. Auch der Mangel an Pflegefachkräften nimmt weiter bedrohlich zu.
Nahezu acht von zehn deutschen Krankenhäusern dürften das Vorjahr mit einem Defizit abgeschlossen haben. Und lediglich sieben Prozent der Kliniken rechnen mit schwarzen Zahlen. Dies besagt eine Erhebung des Deutschen Krankenhaus-Instituts (DKI).
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„Die Lage der Krankenhäuser in Deutschland ist dramatisch, und die Kliniklandschaft verändert sich in einer nie dagewesenen Geschwindigkeit und Intensität“: So kommentiert Gerald Gaß, Vorstand der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DGK) die Ergebnisse. Denn der Anteil der Spitäler mit roten Zahlen hat binnen eines Jahres (+ 11%) stark zugenommen. 2022 hatte erst die Hälfte aller Krankenhäuser ein negatives Jahresergebnis erzielt, 2021 konnte sogar die Mehrheit positiv bilanzieren.
„Das ist eine negative Dynamik, die es so in den letzten Jahrzehnten nicht gegeben hat“, stellt die DKG fest. Gleichzeitig verzeichnet die DKG aktuell deutlich mehr Insolvenzen als üblich, und das Jahr 2024 drohe ein „Rekord-Insolvenzjahr“ zu werden. Kaum ein Krankenhaus könne derzeit seine Ausgaben aus den laufenden Einnahmen decken. Konkret erwarten 71 % der Kliniken eine weitere Verschlechterung der Lage.
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Als wesentliche Gründe werden – neben dem fehlenden Teuerungsausgleich durch den Bund – die höheren Sach- und Personalkosten, eine seit Jahren anhaltende Unterfinanzierung der Klinken und, daraus folgend, stark gedämpfte Investitionen genannt.
Pflegepersonal-Not wird zum bundesweiten Flächenbrand
Die Umfrage bei einer repräsentativen Auswahl deutscher Spitalmanager ergab darüber hinaus, dass auch sie noch deutlichere Personalengpässe in der Pflege erwarten: „Rund 90 Prozent der Krankenhäuser gehen in ihrer Prognose davon aus, dass sie aufgrund sinkender Bewerberzahlen für Ausbildungsplätze ihren Pflegepersonalbedarf nicht mehr decken können“, so der Report.