Erstmals in Österreich wurden heuer in Innsbruck „Forensic Nurses“ – also forensisch geschulte Gesundheitsfachpersonen ausgebildet.
Am Kepler Universitätsklinikum, das in Sachen Gewaltopferbetreuung eine Vorreiterrolle in Oberösterreich einnimmt, absolvierten drei Mitarbeiterinnen diese Ausbildung: DGKP Eva-Kathrine Wiredu (Unfallambulanz), Mag.a Monika Kern, die Leiterin des Gewaltopfer-Betreuungsteams, sowie Hebamme Andrea Hofer.
Im Bild v. l.: DGKP Eva-Kathrine Wiredu, Mag.a Monika Kern, Hebamme Andrea Hofer
Foto: KUK
Die Spezialistinnen sind darauf sensibilisiert, Symptome und Risikokonstellationen zu erkennen und Opfer von Gewaltdelikten umfassend zu betreuen. Sie erfassen in Absprache mit Mediziner*innen forensische Beweise, reflektieren kritisch zwischen unfallbedingten, selbstbeigebrachten und deliktisch beigefügten Traumata als Prävention vor allem bei häuslicher Gewalt und sichern bzw. dokumentieren Beweismittel auf eine auch für das Gericht verwertbare Weise.
Die Maßnahmen zur ganzheitlichen Versorgung und auch Rechtsgrundlagen gehören zum Ausbildungsinhalt. Darüber hinaus verfügen Sie über umfassende Kenntnisse im Opferschutz, der Gefährlichkeitseinschätzung sowie den Grundlagen der forensischen Toxikologie. Sie sensibilisieren ihr berufliches Umfeld und stellen ein wichtiges Bindeglied zwischen der Gesundheitsversorgung und der Rechtsdurchsetzung dar.
„Seit der Gründung im Jahr 2008 hat das Gewaltopfer-Betreuungsteam 2.700 Gewaltopfer betreut. Diese neue Ausbildung stellt einen weiteren wichtigen Puzzlestein in der Gewaltopferbetreuung am Kepler Universitätsklinikum dar und ich freue mich, dass wir durch diese Professionalisierung Opfern von Gewalt noch besser unterstützen können“, betont Mag.a Monika Kern, Leiterin des Gewaltopfer-Betreuungsteams.