Krebstherapien: Hautschädigungen pflegerisch vorbeugen unterstützt. Und verringert Abbrüche.

Krebstherapien belasten auch die Haut. Um Hautproblemen – die sogar die Therapie gefährden können – vorzubeugen, sollte sie von Anfang an konsequent und mit geeigneten Produkten gepflegt werden. 

Krebserkrankungen können immer besser und erfolgreicher behandelt werden. Die Verfahren, egal ob OP, Strahlen-, Chemo- oder andere innovative Therapien, sind ebenso effektiv wie intensiv – und fast immer haben sie auch Auswirkungen auf die Haut. Häufige und besonders schmerzhafte Hautnebenwirkungen sind zum Beispiel das Hand-Fuß-Syndrom oder Hautschädigungen durch eine Strahlentherapie. Eine solche Radiodermatitis kommt bei über 95 % der Patienten nach einer Strahlentherapie bei Brustkrebs vor. Eine Immuntherapie führt ebenfalls häufig zu Hautnebenwirkungen (46–62 %).

Hautnebenwirkungen können die Krebstherapie gefährden

Dermatologische Nebenwirkungen sind weit mehr als eine Befindlichkeitsstörung. Nicht selten machen sie – zumindest vorübergehend – eine Dosisreduktion, eine Verlängerung der Behandlungsintervalle oder sogar einen Therapieabbruch erforderlich. Dabei kann eine gezielte und regelmäßige Hautpflege nachweislich das Ausmaß und die Stärke der Hautprobleme mindern oder sogar deren Auftreten verhindern.

Vor, während und nach der Krebstherapie: Hautschäden gezielt vorbeugen

Vorbeugende Pflegemaßnahmen können helfen, Hautschädigungen zu vermeiden. Dazu gehört, die Haut vor Reibung und Druck zu schützen, also weite Kleidung und Schuhwerk, bei beanspruchenden Tätigkeiten Handschuhe zu tragen. Die Hautreinigung sollte sanft erfolgen: mit warmem, nicht zu heißem Wasser und nur vorsichtig mit einem Handtuch abtupfen statt rubbeln. Da Nassrasieren die Haut leicht verletzen und reizen kann, sollte möglichst darauf verzichtet werden. Ein weiterer Tipp: Die Nägel sollten möglichst kurz bleiben. Auch Sonnenschutz mit entsprechender Kleidung und gut verträglichen Sonnenschutzmitteln ist wichtig. Experten empfehlen außerdem, die Haut mindestens zweimal am Tag konsequent mit einer geeigneten Basispflege einzucremen. Um einem Hand-Fuß-Syndrom vorzubeugen, sollten auch die Hände und Füße verwöhnt werden.

Geeignete kosmetische Basispflege begleitend zur Krebstherapie

  • Feuchtigkeitsspendende und rückfettende Cremes, Lotionen und Salben, die beispielsweise Harnstoff (5–10 %), Glycerin oder Sheabutter enthalten
  • Produkte, die zusätzlich das hauteigene Mikrobiom stärken und die Hautschutzbarriere regenerieren können
  • Bei juckender Haut: Produkte mit juckreizstillenden Wirkstoffen, wie z. B. Niacinamid und Thermalwasser
  • Milde, medizinisch getestete Hautpflegemittel und Shampoos

Krebstherapie: Was passiert mit der Haut?

Strahlentherapie:

  • Krebszellen werden gezielt durch Strahlen behandelt
  • Hautzellen an der bestrahlten Stelle werden zerstört
  • Folgen: lokale Hautrötungen und oberflächliche Wunden (Radiodermatitis)

Chemotherapie:

  • Teilung sich schnell teilender Zellen wird gehindert
  • Betrifft Krebszellen, aber auch gesunde Körperzellen (z. B. Hautzellen, Haarfollikel, Schleimhautzellen)
  • Haut kann sich nicht innerhalb von vier Wochen regenerieren
  • Folgen: starke Hauttrockenheit, Juckreiz und lokale Entzündungen

Immun- und zielgerichtete Therapie:

  • Therapie greift in Abläufe ein, die für das Krebswachstum relevant sind: Das Zellwachstum kann beschleunigt oder gestoppt werden
  • Hautfunktion wird gestört
  • Folgen: teils großflächig trockene, rissige, schuppende Haut und akneähnliche Dermatitis mit rötlichen Papeln und Pusteln

Aktueller Buchtipp zum Thema

>Nähere Infos hier

Kommt es trotz sorgfältiger vorbeugender Pflege zu Hautveränderungen, sollte das onkologische Behandlungsteam oder ein/e Dermatolog/in konsultiert werden.

Gut zu wissen: Die meisten Hautnebenwirkungen klingen in der Regel wenige Wochen nach Beendigung der Krebstherapie ab.

>Quelle und weiterführende Literatur: >DeutschesGesundheitsPortal (15.01.2024)

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