Klinik Wien-Floridsdorf: Durch Abwärme aus Rechenzentrum jetzt klimafreundlich beheizt

Nutzen, was bereits da ist: 50 bis 70 Prozent des Wärmebedarfs der Klinik Floridsdorf sollen künftig durch die Abwärme eines nahen Rechenzentrums gedeckt werden. Ende Januar wurde die neue Anlage offiziell eröffnet.
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Wärmepumpen entziehen dem Kühlsystem des Rechenzentrums Energie und decken damit 50 bis 70 Prozent des Wärmebedarfs der Klinik.
Grafik: Wien Energie/Harald Ströbel
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Nur wenige hundert Meter vom Spital entfernt erzeugt eines der größten Rechenzentren Österreichs jede Menge Abwärme. Diese wird von Wien Energie innovativ als klimafreundliche Heizung verwendet. Über eine Verbindungsleitung zwischen Klinik und Rechenzentrum wird die Wärmepumpenanlage mit dem Kühlsystem verbunden.
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Ein Wärmetauscher nimmt die Abwärme aus dem Kühlsystem und liefert sie in Form von rund 26°C warmen Wasser über die Leitung in die Energiezentrale der Klinik. Dort entziehen die drei Wärmepumpen dem Wasser rund 10°C und erzeugen damit Wärme zur Beheizung der Klinik. Das abgekühlte Wasser fließt wieder zurück zum Rechenzentrum, wo es erneut zur Kühlung eingesetzt wird.
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So können bis zu 4.000 Tonnen  CO2 eingespart werden. „Klimaschutz ist nicht nur für unsere Umwelt relevant, sondern auch für unsere Gesundheit“, sagte Gesundheitsstadtrat Peter Hacker bei der Eröffnung. Die Investitionen für die Anlage betrugen rund 3,5 Mio. Euro.

Die Klinik Floridsdorf hat – bei einer Heizleistung von 13 Megawatt – einen jährlichen Warm­wasser­verbrauch von 73.000 Kubikmetern und einen Jahreswärmeverbrauch von rund 21.000 Megawattstunden. 90.000 Laufmeter Heizung sind in dem 800-Betten-Spital verbaut und die Klinik Floridsdorf wird im Schnitt an 150 Tagen im Jahr beheizt.

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