Das internationale Projekt INPRO widmete sich dem gegenseitigen Verständnis zwischen verschiedenen Gesundheits- und Sozialberufen. Mit dem Ziel einer fächerübergreifenden Ausbildung und Praxis, um die Versorgung von Patient*innen zu verbessern.
750 Studierende, 66 Praktiker*innen und 54 Lehrende aus 4 Ländern lernten dazu in interprofessionellen Teams mit, von und über Patient*innen.
Der Druck auf das europäische Gesundheitssystem nimmt erheblich zu: Es gibt immer mehr ältere Menschen und Patient*innen mit chronischen Krankheiten, die Rehabilitation und Pflege benötigen. Gleichzeitig mangelt es an Arbeitskräften und die Kosten für die Gesundheitsversorgung steigen weiter.
Um dem entgegenzuwirken, werden verschiedene Maßnahmen vorgeschlagen, beispielsweise die Verkürzung der Aufenthaltsdauer in Krankenhäusern oder Rehabilitationszentren durch Verbesserung der interprofessionellen und personenzentrierten Zusammenarbeit zwischen Angehörigen der Gesundheits- und Sozialberufe.
Foto: Christian Freisleben-Teutscher
„Dafür braucht es ein gemeinsames Verstehen. Jede Disziplin hat ihre eigenen Fachbegriffe. Expert*innen aller Disziplinen sollen sich aber gut austauschen können. Und auch die Patient*innen sollen natürlich zum Verständnis ihrer Anliegen beitragen und alles verstehen, was in ihren Befunden steht und mit ihnen besprochen wird“, sagt Anita Kidritsch, Koordinatorin des internationalen Projekts an der Fachhochschule St. Pölten und dort Senior Researcher am Institut für Gesundheitswissenschaften.
Transfer von Wissen
Zentrales Thema des Projekts war der Transfer von Wissen aus der Hochschul-Bildung in die Praxis durch interprofessionelle, also fächerübergreifende Ausbildung und kollaborative, praktische Zusammenarbeit in der Rehabilitation. Entstanden sind Module und Instrumente für Ausbildung und Praxis.
Foto: Revalidatie Friesland
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Das Projekt ist Teil einer größeren Initiative und mehrerer Projekte an der FH St. Pölten, die sich der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen den Studiengängen Physiotherapie, Diätologie, Gesundheits- und KrankenpflegePLUS und Soziale Arbeit widmen.
Europaweite Zusammenarbeit über drei Jahre
Um den Übergang von der Hochschulbildung in die Praxis zu unterstützen, arbeiteten Rehabilitationszentren und Hochschulen über drei Jahre regional und europaweit eng zusammen. Gemeinsam entstand eine Modulreihe von den Grundlagen bis hin zu fortgeschrittenen Kompetenzen interprofessioneller und personenzentrierter Zusammenarbeit.
Ein besonderer Fokus lag auf dem Erfahrungsaustausch zwischen Praktiker*innen, Leitenden, Administrierenden, Lehrenden, Studierenden und Klient*innen. Über regionale Projekte in der Bildung und Rehabilitationspraxis hat INPRO praxisnahe Ansätze hinsichtlich ihrer Wirksamkeit und europaweiten Anwendbarkeit erprobt.
Frei verfügbare Materialien
Das Projektkonsortium entwickelte dabei sowohl ein Studiengangskonzept und Lehrmaterialien, die in die Berufspraxis übergreifen, als auch Richtlinien für die Einrichtung und den Betrieb einer von Studierenden geführten interprofessionellen Lernstation in einem Rehabilitationszentrum.
Die Materialien sind online auf der >Projektwebseite frei verfügbar. Interessierte können sie in ihren eigenen Arbeitsbereichen und Regionen anwenden.
Internationales Projekt
Partner im Projekt waren: Hanze University of Applied Sciences (Projektleitung, NL), AP University of Applied Sciences (B), Jamk University of Applies Sciences (FIN), Gesundheits- und Rehabilitationszentrum Moorheilbad Harbach (A), Revalidatie Friesland (NL) und Coronaria Healthcare and Rehabilitation Services (FIN). Kofinanziert wurde das Projekt durch das Programm „ERASMUS +“ der Europäischen Union.