Britische Studie: Dauerhafter Erfolg mit der 4-Tage-Woche

Während Gewerkschaften die Arbeitszeit verkürzen wollen, versuchen es immer mehr Unternehmen mit der gleichbleibenden  Arbeitszeit, aber in 4 statt 5 Tagen: Eine aktuelle britische Studie zeigt: Neun von zehn Betrieben blieben nach einer erfolgreichen Testphase dabei.

Zur Jahresmitte 2022 wechselten 61 britische Unternehmen und Organisationen testweise zur 4-Tage-Woche – bei insgesamt gleicher Arbeitszeit und gleichem Lohn. Die halbjährige Testphase lief unter Anleitung und Verlaufsbeobachtung von Forscher*innen aus Cambridge, Salford, Boston und Dublin.
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Das Ergebnis im jetzt veröffentlichten Bericht ist eindeutig: Nahezu alle der 61 Organisationen, die damals teilgenommen hatten, blieben bis heute dabei: 54 von ihnen (89 %) haben heute immer noch die 4-Tage-Woche, zumindest in bestimmten Bereichen. Immerhin mehr als die Hälfte (31) der Betriebe und Organisationen haben sie offiziell und dauerhaft eingeführt.
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Mehr als jede zweite Führungskraft bestätigte in der Nachbefragung durch die Forschenden, dass das 4-Tage-Modell mehrfach positive Auswirkungen auf ihre Organisation hatte – wie etwa die erhöhte Zufriedenheit der Beschäftigten (82 %), die gesunkene Personalfluktuation (50 %), die erleichterte Gewinnung von neuen Mitarbeitenden (32 %) und eine höhere Produktivität (46 %).
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>zur UK-Studie (Feb. 2024)

Kommentar:

Dass „weniger arbeiten“ nicht der Königsweg sein kann und den Fachkräftemangel weiter verschärfen würde, liegt wohl auf der Hand. Zudem wäre die gleiche Entlohnung für weniger Arbeitsstunden angesichts der gegenwärtigen Konjunktur-Talfahrt für die große Mehrheit der Klein- und Mittelbetriebe gar nicht leistbar.

Vielmehr zeigen die Umfragen der o.a. Studie unter den Leitungskräften sehr eindrucksvoll auf, dass die deutlich erhöhte Mitarbeiterzufriedenheit mit der 4-Tagewoche nicht nur einen Vorteil bei der Gewinnung neuer Mitarbeiter*innen mit sich bringt, sondern auch die Leistung der Teams signifikant erhöht. Erste Einrichtungen im deutschsprachigen D-A-CH Raum experimentieren deshalb auch bereits mit diesem Modell.

Erich M. Hofer

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