Wenn Oma unter der Hitze leidet – vulnerable Gruppen von Klimakrise stark betroffen

Die Klimakrise hat erhebliche negative Auswirkungen auf die körperliche und psychosoziale Gesundheit der Bevölkerung.

Im aktuellen Bericht „Psychosoziale Co‑Benefits von Klimapolitik“ wird dargelegt, dass vor allem vulnerable Gruppen davon besonders betroffen sind. Klimaschutz-Maßnahmen dienen neben der Verringerung von Emissionen auch dem Erhalt der psychosozialen Gesundheit der Bevölkerung.

Bei einem GÖG‑Colloquium präsentierte Lea Dohm von der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit e.V. (KLUG) die Ergebnisse des GÖG‑Policy‑Briefs.

Die Auswirkungen der Klimakrise führen schon jetzt zu psychosozialen Belastungen. Diese treffen Risikogruppen verstärkt: Eine Vielzahl von Risikofaktoren betrifft u.a. Menschen mit Funktionseinschränkungen, ältere Menschen, Kinder, Jugendliche, deren Eltern und Bezugspersonen sowie Menschen in Sorgeverpflichtung. In diesem Bericht werden beispielhaft Kinder, Jugendliche und Familien als Risikogruppe fokussiert.

Mit Zunahme der Klima- und Umweltveränderungen (z.B. Extremwetterereignisse) steigt erwartbar auch die psychosoziale Belastung. Diese stellt eine Herausforderung für Bildungs-, Familien-, Gesundheits- und Wirtschaftspolitik dar. Die psychosozialen Folgen der Klimakrise umfassen zunehmende soziale Konflikte, vermehrte Arbeitsunfähigkeitszeiten und Kosten für das Gesundheitssystem sowie entsprechende wirtschaftliche Folgeschäden.

Wenn bei der Bevölkerung der Eindruck entsteht, dass die Regierung die Krise nicht ernst genug nimmt bzw. nicht in ausreichendem Maße handelt, kann dies zu weiterer Belastung von Kindern und Jugendlichen sowie zu einem Vertrauensverlust in demokratische Prozesse und Politikverdrossenheit führen. Ambitioniertes klimapolitisches Handeln im Sinne einer Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft unterstützt den Gesundheitsschutz von oben genannten Risikogruppen, kann gesellschaftlichen Spannungen vorbeugen und dient der sozialen Gerechtigkeit.

Neben konkreten klimapolitischen Maßnahmen braucht es auch Veränderungen im politischen Handeln als solches, z.B. durch die Etablierung von Bürger:innenräten, Jugendräten und -parlamenten. Daraus können sich individuelle und psychosoziale Co-Benefits für die genannten Risikogruppen ergeben wie eine Stärkung des Selbstwirksamkeits-Erlebens, Reduktion von Ohnmachts- und Hilflosigkeitsgefühlen, emotionale Entlastung, die Stärkung kollektiver Resilienz und der Gruppenkohäsion.

>zum ausführlichen Beitrag hier

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