Pflege im Land Salzburg: Kräfte bündeln -14 Sofortmaßnahmen werden jetzt umgesetzt

 Salzburg-Pflege 27-06-2019
Landeshauptmann Wilfried Haslauer, die Landesräte Christian Stöckl und Heinrich Schellhorn sowie Landesrätin Andrea Klambauer präsentierten die Ergebnisse und Maßnahmen aus der mehrmonatigen „Plattform Pflege“.
 Foto: Land Salzburg/Melanie Hutter

Mehr als 100 Expert*innen haben für Salzburg das Maßnahmenpaket in der „Plattform Pflege“ erarbeitet. Mit Ausbildung, Änderungen für das gesamte Berufsfeld und einem Schwerpunkt auf pflegende Angehörige werden drei große Handlungsfelder in Angriff genommen. Das benötigte Budget beläuft sich auf rund 74 Mio. Euro. „Die Erkenntnisse aus den vergangenen Monaten zeigen, wie dringend und notwendig ein Bündeln der Kräfte in diesem Bereich ist“, so Landeshauptmann Wilfried Haslauer.

„Die Aufgaben, die vor uns liegen, können wir nur gemeinsam schaffen. Es sind alle gefordert. Das reicht vom gezielten Anbieten der Ausbildungsplätze, über die Verbesserung des Images des Berufes, die Gestaltung der Einkommenssituation bis hin zur umfassenden Unterstützung pflegender Angehöriger“, unterstreicht Landeshauptmann Wilfried Haslauer.

Investitionen in Ausbildung, Arbeitsbedingungen und für pflegende Angehörige

Bis zum Ende der Legislaturperiode werden insgesamt jährlich rund 15 bis 20 Mio. Euro vom Land und von den Gemeinden  investiert werden müssen. In der Gesamtsumme von rund 74 Mio. Euro bis 2023 sind für den Bereich Ausbildung 11,3 Mio. Euro, für Beruf und Arbeit 49,6 Mio. Euro, für die Unterstützung pflegender Angehöriger 11,53 Mio. Euro, für die Digitalisierung 1,4 Mio. Euro und für eine Kampagne zur Bewusstseinsbildung 240.000 Euro vorgesehen.

Kampagne für Ausbildung startet im Herbst

„Das wird ein Kraftakt in der Budgeterstellung, die Umsetzung der Maßnahmen ist aber eine unbedingte Notwendigkeit“, weiß Gesundheits-Landesrat Christian Stöckl. In den bereits laufenden Budgetgesprächen ist das Thema Pflege ein Fixpunkt. Zusätzlich hat Stöckl eine Kampagne in Auftrag gegeben, denn bis 2024 werden knapp 900 zusätzliche Pflegekräfte benötigt. Zudem sollen die Unterschiede am Lohnzettel bei der mobilen Pflege ausgeglichen werden.

Alltagsbegleitung kommt

Die Anzahl der Über-80-Jährigen wird sich bis 2040 auf rund 51.000 verdoppeln. Das hat Auswirkungen auf alle Pflegebereiche. „Es wird mehr Beratungen, Haushaltshilfen und Angebote in Tageszentren brauchen. Als neues Angebot wird das Land Salzburg eine stundenweise „Alltagsbegleitung“ für Menschen, die zu Hause leben, einführen. Diese neue Betreuungsform soll pflegende Angehörige entlasten“, so Sozial-Landesrat Heinrich Schellhorn.

Der demografische Wandel wirkt sich auf viele Bereiche aus, auch auf den Alltag und die Wohnsituation. „Ziel ist ein gesundes Leben im Alter mit einer Versorgung durch ein Netzwerk an professionellen Ansprechpartnern. Dadurch verlagert sich die Versorgung vom stationären zum wohnortnahen, mobilen Bereich. Das erfordert auch eine Stärkung von gefördertem Wohnbau mit betreutem Wohnen“, unterstreicht Landesrätin Andrea Klambauer.

Jetzt wird umgesetzt

Mit einzelnen Maßnahmenberichten geht die Arbeit der Plattform für Pflege und Betreuung zu Ende. „Mir war es damals wichtig, dass wir unter Einbindung aller Partner eine gemeinsame Sicht auf dieses Zukunftsthema entwickeln. Jetzt ist es wichtig, konzentriert an die Umsetzung zu gehen“, so Landeshauptmann Wilfried Haslauer.

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