Schweiz: Jetzt reicht´s – Forderungen der „Pflegeinitiative“ endlich umsetzen!

Der Schweizer Berufsverband der Pflegefachpersonen verlangt in einem Offenen Brief an das Parlament Taten statt Worte: „Unsere Forderungen und Argumente liegen seit Jahren auf dem Tisch“, gibt sich SBK-Geschäftsführerin Yvonne Ribi kämpferisch.

SBK-GF Yvonne Ribi 04-2019

Die Covid-19-Pandemie hat Schwächen des Schweizer Gesundheitssystems schonungslos offengelegt. „Unsere Berufsleute zahlen die Zeche für jahrelange Versäumnisse der Politik“, erklärt Yvonne Ribi (Bild). Der skandalöse Mangel an Schutzmaterial sei dabei nur ein Kritikpunkt unter vielen. Die Auslandsabhängigkeit der Schweiz sei gefährlich. „Wenn unsere Nachbarstaaten unsere dort wohnhaften Kolleginnen und Kollegen für die eigene Gesundheitsversorgung beansprucht hätten, wäre die Schweiz in ein Desaster gelaufen“, so Ribi. Der SBK unterstreicht in seinem Offenen Brief, dass das Pflegepersonal schon in normalen Zeiten über der Belastungsgrenze arbeitet und dabei seine Gesundheit aufs Spiel setzt.

Der Verband macht seit Jahren darauf aufmerksam, dass die Schweiz viel zu wenig Pflegefachpersonen ausbildet und die Ausgebildeten den Beruf frustriert verlassen, weil die Belastung zu hoch und der Lohn und die Anerkennung zu tief sind.

„Wir verlangen die sofortige Umsetzung aller Forderungen der Pflegeinitiative. Der indirekte Gegenvorschlag des Nationalrats ist ein erster Schritt, reicht aber nicht. Es braucht auch einen an den Pflegebedarf angepassten Personalschlüssel und vor allem bessere Arbeitsbedingungen“, betont Ribi. „Wir haben unsere durch zahlreiche Studien untermauerten Argumente schon längst auf den Tisch gelegt. Die Parlamentsmitglieder wissen, um was es geht. Wir erwarten, dass sie nun endlich die Konsequenzen daraus ziehen“.

 

>> Offener Brief des SBK

 

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