UK Bonn (NRW): Fachtagung zum ersten Hebammen-Studiengang

Anfang Oktober 2022 waren – wie berichtet – 54 Studierende in den ersten dualen Studiengang am Institut für Hebammenwissenschaft des Universitätsklinikums Bonn (UKB) gestartet. Ende November lud das UKB nun zu einer Fachtagung.

In Österreich bereits seit 2006 zur Gänze an Fachhochschulen etabliert, wurde die Hebammen-Ausbildung in Deutschland erst 14 Jahre später mit dem Hebammenreformgesetz mit Wirksamkeit ab 01. Januar 2020 umfassend reformiert und modernisiert. Hebammen werden seither im Rahmen von „dualen“ Regelstudiengängen an derzeit bundesweit mehr als 40  Universitäten und (Fach-)Hochschulen akademisch primärqualifiziert (siehe Übersicht „Studienstandorte“ unten). Damit ist der Bachelor-Berufsabschluss jetzt endlich auch EU-weit anerkannt.

UK-Bonn_Erstes-Hebammenstudium-gestartet_30-09-2022

Eine gesetzliche Übergangsregelung ermöglicht die schrittweise Akademisierung: Die bisherige Ausbildung an den Hebammenschulen muss spätestens bis Ende 2027 beendet sein. Dass die Studierenden jetzt auch einen Ausbildungsvertrag mit dem kooperierenden Klinikum sowie eine Ausbildungsvergütung erhalten, macht das neue Modell besonders attraktiv.

Hebammentagung_UK-Bonn_11-2022

 Bei der Fachtagung (v. l.): Direktorin Prof. Brigitte Strizek (Klinik für Geburtshilfe und Pränatale Medizin am UKB), Komm. Direktor Prof. Ulrich Gembruch (Institut für Hebammenwissenschaft des UKB), NRW-Staatssekretärin für Wissenschaft Gonca Türkeli Dehnert, Ärztlicher Direktor Prof. Wolfgang Holzgreve (UKB), Dekan  Prof. Bernd Weber (Med. Fakultät der Universität Bonn), Prorektor Prof. Klaus Sandmann (Uni Bonn), Komm. Studiengangleitung Stefanie Schönhardt (Institut für Hebammenwissenschaft des UKB) und Alice Semmler, Leitende Hebamme (UKB)

FotoS: UKB/K. Wislsperger

Studienorte in Deutschland

>Baden-Württemberg : Universitäten Freiburg,  Tübingenn sowie Hochschule Furtwangen Duale Hochschulen Heidenheim/Ulm, Karlsruhe und Stuttgart

>Bayern : Hochschule Coburg/Akademie Bamberg, Universitäten Erlangen-Nürnberg und Würzburg, Hochschule Landshut, Kath. Stiftungshochschule München, Technische Hochschulen Aschaffenburg, Nürnberg und Regensburg

>Berlin : Charité Universitätsmedizin Berlin, Evang. Hochschule Berlin

>Brandenburg : Technische Universität Cottbus – Senftenberg

>Bremen : Hochschule Bremen

>Hamburg :Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg

>Hessen :Frankfurt University of Applied Sciences, Hochschule Fulda, Technische Hochschule Gießen

>Mecklenburg-Vorpommern : Universität Rostock

>Niedersachsen : Hochschulen Göttingen, Osnabrück und Oldenburg, Med. Hochschule Hannover

>Nordrhein-Westfalen : RWTH Aachen University, Fachhochschulen Bielefeld und Düsseldorf, Hochschulen Bochum und Krefeld, Universitäten Bonn,  Köln und Münster, Katholische Hochschule NRW

>Rheinland-Pfalz : Hochschulen Ludwigshafen und Mainz

>Saarland :Hochschule des Saarlandes

>Sachsen :TU Dresden, Universität Leipzig

>Sachsen-Anhalt :Universität Halle-Wittenberg

>Schleswig-Holstein : Universität Lübeck

>Thüringen : Ernst-Abbe-Hochschule Jena

>Nähere Studien-Infos des BM-Gesundheit

Österreich: Hebammenausbildung seit 16 Jahren zur Gänze akademisiert

Hebamme-mit-Babywaage

Das gesamte Hebammenwesen Österreichs ist im >Hebammengesetz 1994 (i.d.g.F., 2022) sowie der >FH-Hebammenausbildungsverordnung 2006 geregelt. Die Hebammenausbildung ist demzufolge bereits seit dem Jahr 2006 als dreijähriges, primärqualifizierendes Bachelorstudium an acht Fachhochschulen: in acht Bundesländern etabliert.

Als gesetzliche Interessenvertretung fungiert eine Kammer – das >“Hebammengremium“ – bei der alle rund 2.400 freiberuflich tätigen oder in Krankenhäusern angestellten Hebammen Pflichtmitglieder sind.

In der Schweiz ist ein Hebammen-Studium möglich u.a. an der Fachhochschule Bern sowie an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW ).

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